Joshua Tree Nationalpark: Eine Wunderwelt für Naturfreunde

Im Süden Kaliforniens, ca. 2 Autostunden östlich von Los Angeles, eingebettet in die Mojave- und Colorado-Wüsten, liegt der Joshua Tree Nationalpark, ein riesiges Wildnisgebiet. Der Nationalpark zieht Besucher aus der ganzen Welt an. Mit seinen einzigartigen Landschaften und der vielfältigen Tierwelt bietet der Park ein einmaliges Erlebnis für Naturfreunde und Abenteuersuchende gleichermaßen.

Der Joshua Tree Nationalpark ist nach den Joshua Trees (Yucca brevifolia) benannt, die in der Mojave-Wüste heimisch sind. Ursprünglich im Jahr 1936 zum Nationaldenkmal (National Monument) erklärt, wurde der Joshua Tree-Nationalpark im Jahr 1994 als Nationalpark neu eingestuft.

Wanderweg im Joshua Tree Nationalpark

Das Ökosystem

Der Nationalpark umfasst Teile von zwei Wüsten, von denen jede ein Ökosystem ist, dessen Merkmale hauptsächlich durch die Höhe bestimmt werden: die höher gelegene Mojave-Wüste und die tiefer gelegene Colorado-Wüste. 

Seine Geologie zeigt die Auswirkungen von Plattentektonik, Vulkanismus, Gebirgsbildung und starkem Erosionseinfluss. Mit Höhenlagen von 274 m bis über 1.500 m über dem Meeresspiegel beheimatet der Park eine Artenvielfalt, die nirgendwo sonst in solcher Nähe zueinander zu finden sind. Bisher wurden über 750 Pflanzenarten im Nationalpark dokumentiert.  Sanddünen, trockene Seen, flache Täler, außergewöhnlich raue Berge, granitene Monolithen und Oasen finden sich auf 3.196 km². 

Die Colorado-Wüste liegt im tiefer gelegenen Teil des Nationalparks und ist gekennzeichnet durch Buschland, Kakteen und Fächerpalmen. Die Mojave-Wüste liegt höher, und ist damit kühler und feuchter. Sie liegt im Nordwesten und hier findet man die Joshua Trees. 

Der Joshua Tree

Der Joshua Tree (Yucca brevifolia) ist ein Mitglied der Agavenfamilie, der – als junge Pflanze – schnell mit der Mojave-Yucca (Yucca schidigera) verwechselt werden kann. Die Mojave-Yucca erkennt man durch ihre längeren, breiteren Blätter und die faserigen Fäden, die entlang der Blattränder kräuseln Der junge Joshua Tree hat keine faserigen Fäden. In den ersten 5 Jahren wächst der Joshua Tree schneller, danach langsamer, etwa 4–8 cm pro Jahr. Die durchschnittliche Lebensdauer eines Joshua-Trees beträgt etwa 150 Jahre, aber einige der größten Joshua Trees können viel älter sein, man glaubt bis zu 1.000 Jahren. Sie erreichen im Durchschnitt eine Höhe von etwa 12 m, können aber bis zu 20 m hoch werden.

Aktivitäten

Jedes Jahr besuchen um die 3 Millionen Menschen den Joshua Tree Nationalpark. Wandern, Camping, Klettern und Fotografieren sind sehr beliebte Aktivitäten.

Wandern

 Es gibt Wanderwege für alle. Kurze Wege, die schöne Aussichten haben, aber kaum Ausdauer benötigen. Wege von 3-8 km Länge durch Felsformationen, von Joshua Trees umgeben oder auch an historischen Minen vorbei. Und längere Wanderwege an verschiedenen Stellen im Nationalpark und durch das  Backcountry. 85% des Joshua Tree Nationalparks sind als „Wilderness“, also Wildnis, eingestuft, und benötigen eine „Backcountry-Permit“ (Erlaubnis) zum Campen und Wandern. 

Tipp: Wenn man nicht viel Zeit hat, aber einen Eindruck von der Landschaft gewinnen will: Hidden Valley (1,6 km lang, ca. 1 Stunde)

Tipp: Wenn man mehr Zeit hat: Panorama Loop Trail vom Black Rock Canyon Campground (10,6 km lang, ca. 3-5 Stunden)

Mehr Informationen zu Wanderwegen auf der Webseite des Joshua Tree Nationalparks (Englisch)

Camping

Es gibt 8 Campingplätze im Joshua Tree Nationalpark mit ca 500 Stellplätzen. Einige Campingplätze können reserviert werden, andere basieren auf dem Prinzip, wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Man sollte sich da im Voraus informieren: Campingplätze im Joshua Tree Nationalpark  (Englisch)

Klettern

Die Felsformationen im Joshua Tree Nationalpark sind einzigartig und ein beliebtes Ziel für Rock Climbing und Bouldering. Der Park ist bekannt für das traditionelle Riss-, Platten- und Steilwandklettern und bietet Herausforderungen für alle Schwierigkeitsgrade mit über 8.000 Kletterrouten und Hunderten von natürlichen Spalten zur Auswahl. 

Fotografie & Astronomie

Der Joshua Tree Nationalpark ist ein anerkannter International Dark Sky Park (Englisch). Mit einigen der dunkelsten Nächte in Südkalifornien bietet der Joshua Tree Nationalpark vielen Besuchern die Möglichkeit, zum ersten Mal in ihrem Leben die Milky Way (Milchstraße) zu bewundern. Das jährliche Night Sky Festival (Englisch). feiert den Nachthimmel des Joshua Tree Nationalparks mit einer zweitägigen Veranstaltung mit Aktivitäten für alle Altersgruppen. Fotografieren, und besonders Astrofotografie sind beliebt im Park. Es gibt einige lokale Fotografen und Institutionen, die Fotografiekurse anbieten, unter anderem das Desert Institute (Englisch).

Geschichte

Für alle, die an Geschichte und Kultur interessiert sind, bietet der Joshua Tree Nationalpark einen einzigartigen Einblick in die Vergangenheit der Region. Der Park beherbergt zahlreiche historische Stätten, darunter die Keys Ranch, eine gut erhaltene Ranch aus den 1900er Jahren, die einen faszinierenden Einblick in das Leben der frühen Siedler der Region bietet. Der Park bietet geführte Touren der Keys Ranch (Englisch), die vorher gebucht werden müssen. 

Was man wissen sollte

Man benötigt auf jeden Fall ein Auto, um den Joshua Tree Nationalpark zu besuchen. Es gab kurzzeitig einen Shuttle in der Hauptsaison, der aber seit der Pandemie bisher (Stand Juli 2023) nicht wieder aufgenommen wurde. 

Die beste Reisezeit ist Oktober bis Mai. Im Sommer ist es oft heiß und der Monsun kann plötzlich Unwetter und Sturzfluten bringen. Wichtig ist bei jedem Besuch, Trinkwasser und Sonnenschutz bei sich zu haben. 

Im Park gibt es keinen Mobiltelefonempfang. Daher ist es wichtig, eine Karte gerade beim Wandern bei sich zu haben. Man kann schnell vom Weg abkommen und sich verlaufen, daher auch beim Wandern immer Trinkwasser mitnehmen.

Und zum Schluss

Nehmt euch Zeit für den Joshua Tree Nationalpark. Die Landschaft ist einzigartig und lädt einfach zum Verweilen ein. Viel Spaß beim Besuch!

Mehr Informationen auf der Joshua Tree Nationalpark-Webseite (Englisch)

Und wer mehr über den Schutz der Joshua Trees wissen möchte, kann meinen Artikel dazu hier lesen:

Kalifornische Gesetzgeber verabschieden historisches Gesetz zum dauerhaften Schutz des durch den Klimawandel bedrohten Western Joshua Trees